Mein Name ist Johanna, ich bin im Jahr 1984 geboren und ich wohne in Berlin.

Das sind Fakten. Das bin nicht Ich. 

Wer bin ich dann?

Ich bin Frau, Liebende, Mama, Tochter, Schwester, Tante, Cousine, Nichte, Enkelin. 

Auf dem Papier steht, dass ich 40 bin. Doch das ist nur eine Zahl. Ich bin so, wie ich mich fühle.

Meistens mit viel Energie: frühes Aufstehen macht mir selten was aus, ich nutze gerne den Tag, bin aktiv und unterwegs. Wenn ich arbeite, dann tue ich das mit Engagement und Freude - weil ich die Aufgaben gerne tue. Etwas zu tun, weil es „gemacht werden muss“: Das kommt selten vor und diese Denkweise habe ich mir abgewöhnt.

Ich bin aber auch ein Mensch, der gerne allein ist. Ich brauche die Ruhe und Zeit für mich allein, um neue Kraft zu tanken. Wie Yin und Yang. Ich kann dann in den Tag hinein dösen, Kaffee trinken und einfach nur aus dem Fenster gucken, oder lesen, oder Serie glotzen.

Wenn ich alleine bin, stapeln sich auch gerne die Klamotten auf einem Haufen. 

Manchmal gucke ich mir die Welt an und werde traurig und sentimental. Daher habe ich es mir abgewöhnt Nachrichten zu lesen oder zu hören. Viel lieber gucke ich mir die Welt an und bin dankbar, erfüllt. So viel Fülle und Schönheit, die uns umgibt. 

Wenn ich könnte, würde ich mehr reisen. Ich liebe das unterwegs sind, bin eine Vagabundin, möchte minimalistischer leben - ein Rucksack mit den liebsten Sachen müsste doch reichen, denke ich oft. 

Ich fühle gerne, alle Gefühle. Am liebsten natürlich die Schönen. Die, die wir als nicht so schön deklarieren gehören aber auch zum Leben. Daher sind sie auch schön! Und sowieso, lebe und tue ich vieles aus dem Herzen heraus. Als junger Mensch habe ich vieles aus dem Verstand heraus entschieden. Jetzt möchte ich mehr aus dem Bauch heraus entscheiden und bisher klappt das ganz gut. 

Und ja, wir sind viele. Wir, Johanna :) So lustig das klingt! Es gibt nicht die eine Johanna, die am Tag der Einheit geboren wurde, in eine wunderbare, nicht-normale (was ist schon normal? ☺️) Familien-Konstellation, die immer noch Kindheit und Jugend aufarbeitet, bei der sich immer neue Schichten zeigen, lösen, ablösen. 

Die eine Johanna, die zum Beispiel freier leben möchte, die von Konventionen und Schubladen-Denken negativ getriggert wird, die Toleranz, Vielfalt und Nächstenliebe lebt und sich Frieden wünscht. 

Die Johanna, die sich selbst oft reflektiert, generell hinterfragt, und sich von anderen ebenso die Reflexion wünscht. Die Johanna, die tiefe Gespräche mag, Small-Talk eher anstrengend findet, die Oberflächlichkeiten nicht leiden kann, die den Ursprung eines Problems oft schon fühlt, bevor der andere weiß, was los ist. 

Ich, die eh viel fühle, die Schwingungen und Energien von anderen in Sekundenschnelle wahr nehmen und einordnen kann und gelernt habe, diese Energien nicht auf mich zu beziehen. Abgrenzen, das kann ich inzwischen gut. Aus Selbstschutz, und gesundem Egoismus. Klarheit ist eine meiner Stärken. Unsicherheiten und Indifferenzen halte ich dagegen nicht so gut aus.

Also, wer bin ich? Und wenn ja, wie viele? Ich könnte unendlich weiter schreiben, denn ich bin viele. Du bist viele. Deine Seiten und Eigenschaften, sind ein Teil des Ganzen. Ständig im Wandel und am wabern. Das ist nicht ungewöhnlich. Wir sind nicht statisch, wir sind keine Abziehbilder. Jeder einzelne ist eine Vielzahl.